Biber (Castor fiber)
Klasse: |
Säugetiere (Mammalia) |
Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) |
Überfamilie: |
Biberartige (Castoroidea) |
Familie: |
Biber (Castoridae) |
Gattung: |
Biber (Castor) |
Arten: |
Europäischer Biber / Castor fiber |
Gewicht: |
bis 36 Kg (Standardgewicht ca. 25 Kg) |
Gesamtlänge: |
bis 135 cm (Standardlänge 120 cm-130 cm) |
Mittlere Lebenserwartung: |
8,1 Jahre (in freier Wildbahn bis 21 Jahre) |
Paarungszeit: |
Januar-März (Paarungsort: im Wasser) |
Junge pro Wurf: |
2-3 (maximal: 5) |
Biber und Fischotter sind streng Geschützte Tierarten und dürfen
in ihrem Lebensraum Nicht gestört werden!!!
Biberburg / Foto: A. Boese
Im Gegensatz zu einer Biberröhre, ist eine Biberburg ein eindeutiges
Anzeichen für die dauerhafte Anwesenheit eines Bibers. Über die
Sommermonate in Ufersäumen und in Schilflandschaften
gut versteckt, fallen sie trotz ihrer größe fast nur im kargen Winter auf.
Fischotter Fraßplatz / Foto: A. Boese
Hier erkennt man sehr gut den Fraßplatz eines Fischotters im Biberrevier,
denn da wo Meister Bockert (Biber) wohnt, ist Familie Otter nicht weit.
Früher glaubte man fälschlicherweise, auch Biber fressen Fisch. Deswegen wurde er als Nahrungskonkurrent des Menschen bejagt, heute weiß man, das sie reine Vegetarier sind.
Fischotter / Foto: A. Boese
Jung und Altbiber / Foto: LUA
Biber sind die größten, vegetarisch Lebenden Nagetiere Eurasiens. Sie werden nur vom, in Südamerika Lebenden Wasserschwein, dem Capybara (bis 80 kg) übertroffen. (Capybara heißt in der Sprache der dort lebenden Ureinwohner „Herr der Gräser“ und zeugt davon, dass sie keine Holzfäller wie unsere hier heimischen Biber sind.) Stromlinienförmig gebaut, sind Biber für ein Leben im Wasser geschaffen, es prägt ihren Körperbau wie kein zweites Element.
Dies, obwohl sie nur 2 bis 3 Stunden täglich im Wasser verbringen, 90% all ihrer Aktivitäten finden an Land satt. An Flüssen, Seen und Auen als Wasserbauingenieur tätig, ist er ein unverzichtbarer Förderer des Wasserrückhalts und der Artenvielfalt. Zu den Arten die von ihm profitieren gehören, um nur wenige zu nennen: Fischotter, Kammolch, Eisvögel, Rohrdommel, Ringelnatter, Prachtlibellen und das Widderchen. (Nachtfalter)
Bilder und Gestaltung / A. Boese
1934 wurden einige Biber in der Schorfheide freigelassen um den Genpool des Elbe Bibers zu Sichern und seither erobern sie stetig neue Lebensräume. Ohne erkennbare Hierarchie, leben Biberfamilien dennoch in einem sozial, eng verknüpften Netzwerk. Jungtierbetreuung steht dabei an oberster stelle. Bibermütter sind äußerst fürsorglich und verlieren ihren Nachwuchs nie aus den Augen, zur anstrengenden Aufzucht werden aber alle Familienmitglieder benötigt und natürlich auch mit herangezogen. So müssen oft die Ein,- bis zweijährigen auf ihre neuen Geschwister aufpassen und können dabei wichtige Familiäre Sozialprozesse bei der Geschwisterbetreuung erlernen, bevor es zur später, eigenen Jungenaufzucht kommt. Die ersten Schwimm und Tauchversuche die wegen Fressfeinden wie Seeadler, Uhu, Wolf, Fuchs, Hecht und Welz, (die alle in Brandenburg vorkommen) aber auch wegen der Gefahr des Ertrinkens, noch sehr gefährlich für die wenige Wochen alten Jungbiber sind, finden nur unter Beobachtung der Erfahrenen Alttiere statt. Man Kuschelt sich im Wohnkessel eng aneinander und verschläft den Tag gemeinsam. Treffen sich Familienmitglieder in der Aktivphase außerhalb der Burg oder des Baus irgendwo in ihrem Revier, gibt es einen zärtlichen Nasenstupser und einen kleinen Laut der Begrüßung untereinander, welches ihre eng verbundene Familienbande bekräftigt. Die erste Nachthälfte wird meist der Nahrungsaufnahme gewidmet, ( Biber fressen bis zu 300 verschiedene Pflanzenarten) die zweite nutzt man, nach einer kleinen zwei bis dreistündigen Pause, um das Revier zu überprüfen, neue Markierungen zur Abwehr von Artgenossen zu setzten, um Dämme und Burgen oder sogenannte Fluchtröhren zu Bauen oder instand zu halten. Zum ende des zweiten und mit beginn des dritten Lebensjahres gehen die Jungtiere auf Wanderschaft um sich ein eigenes Revier zu suchen. Diese Reviersuche kann von Februar, nach der Schneeschmelze, bis in den Oktober hinein andauern. In der Landschaft hinterlassene Nagetätigkeiten sind unübersehbar und wer sie vom Boot oder Land aus erleben möchte, kann dies von Frühjahr bis in den Herbst hinein tun, wenn, man sich in den Abendstunden ruhig und besonnen im Biberrevier verhält.
Verwechselbare Arten:
Bisam: |
(Ondatra zibethicus) Länge bis 35 cm + 25 cm Schwanz, gesamt: 60 cm, Gewicht bis 1,5 kg |
Nutria: |
(Myocastor coypus) Länge bis 65 cm + 40 cm Schwanz, gesamt: 105 cm, Gewicht 8 bis 10 kg |